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Old Times

Editorial  

Ferrari 275 GTB/C

(Photo by: GP Library/Universal Images Group via Getty Images)

Der Ferrari 275 GTB folgte 1964 auf den über zehn Jahre lang gebauten 250. Das erneut von Pininfarina entworfene Blechkleid war eine konsequente, der Zeit angepasste Weiterentwicklung und die Konstruktion mit hinterer Einzelradaufhängung sowie Transaxle-Bauweise (Motor vorn, Getriebe direkt an der Hinterachse) durchaus modern. Motorenseitig kam allerdings der Colombo-V12 zum Einsatz, der bei Ferrari schon fast 30 Jahre im Dienst stand. Mit 3286 Kubik und 280 bis 320 PS erreichte das ursprünglich mit 1,5 Litern Zylinderinhalt konzipierte Triebwerk hier sein letztes Entwicklungsstadium. Bis 1968 wurden rund 800 Exemplare des 275 GTB gebaut. Das Werk setzte ihn nie im Motorsport ein, einige Privatteams – darunter die Amerikaner von NART, die Maranello Concessionaires aus England und die Schweizer der Scuderia Filipinetti – erzielten mit ihm aber Achtungserfolge in den USA und in Le Mans.

Besonders konkurrenzfähig war der 275 GTB mit dem Modellzusatz C für Competizione. Für gewöhnlich waren Strassen-Ferrari aus Stahl gefertigt; 1965 entstanden ausnahmsweise vier und im Folgejahr zwölf Exemplare mit superleichter Alu-Karosserie. Diverse Komponenten aus Magnesium und Seitenfenster aus Plexiglas taten ihren Rest, um das Fahrzeuggewicht um 150 Kilos zu senken. Als Nachteil erwies sich die Karosserie einzig, was ihre Robustheit anbelangte: Die dünnen Alubleche waren sehr anfällig auf Beulen.

Schwerwiegender noch: dass die Räder der Belastung auf der Rennstrecke nicht gewachsen waren und brachen. So war der 275 GTB der letzte Ferrari, der mit den wunderschönen klassischen Speichenrädern ausgeliefert wurde.